Bittorrent Sync unter der Lupe
Schnelle und einfache Dateiübertragung. So lautet das Versprechen von getsync.com. Ob dieses wirklich so ist und ob eine Inbetriebnahme auch so ohne weiteres möglich und zudem die Privatphäre auch noch ausreichend geschützt ist, gilt es unter Beweis zu stellen.
Tools und Techniken zur sichereren Dateiübertragungen gibt es viele. Aber welche gibt mir als Anwender die Gewissheit, dass ich direkten Einfluss auf den Weg der übermittelten Daten habe? Die Nutzung von Clouddiensten wie Microsofts Onedrive, oder die GoogleCloud oder anderen Anbietern scheiden kategorisch aus. Dieses nicht nur auf Grund der in der Vergangeneheit viel zitierten NSA Enthülungen. Nein! Vielmehr möchte ich Herr über meine Daten sein und bleiben.
Diese Anforderungen scheint BTSync tatsächlich zu erfüllen. Ist man auf der Suche nach einer plattformübergreifenden Lösung zur Synchronisierung von Dateien und ganzen Verzeichnisstrukturen, die ich auf einer als sicher geltenden AES 256 bit Verschlüsselung basieren, so sollte man einen genaueren Blick auf BTSync werfen.
BTSync wird derzeit auf folgenden Plattformen unterstützt:
- IOS
- Android
- Windows
- Linux
BT Sync lässt sich so konfigurieren, dass ein Abgleich der Dateien auf den entsprechenden Geräten ausschließlich im Heimnetz erfolgt (beispielsweise im Home WLAN). Darüberhinaus kann auch eine “serverbasierte” Synchronistation erfolgen. Dieses ist vor allen Dingen dann unteressant, wenn man beispielsweise eine zentrale Datenablage realisieren möchte, welche auch von einem täglich Backup berücksichtigt werden soll.
Reicht die Synchronistation im eigenen Netzwerk (WLAN/LAN) nicht aus und man möchte auch eine Synchronistation über eine gesicherte Internetverbindung realisieren, so stellt BTSync hier verschiedene Mechanismen bereit. Dieses kann beispielsweise auch dann der Fall sein, wenn einer der abzugleichenden Clients hinter einer Firewall betrieben wird, und eine direkte Kontaktaufnahme nicht möglich ist.
Relayserver
Sämtliche Inhalte werden über einen Relayserver versendet. Dabei übermittelt der sendende Client die Daten an den Relayserver. Der Relayserver hingegen sendet die Daten dann an den empfangenden Client. Um den Datenschutz sicherzustellen, bleiben die Daten während der Übermittlung entsprechend mit den dem im Vorfeld durch den Client generierten Schlüssel (AES) verschlüsselt.
Der Anbieter sieht somit keine Inhalte der übertragenen Daten.
Use tracker server
Der Trackserver bietet die Möglichkeit, über einen zentralen Dienst die Verbindungsmöglichkeiten zu sich selbst mitzuteilen. Auch hier wäre, wie beim Relayserver, ein Serversystem des Anbieters involviert. (Hinweis: Die Daten bleiben bis zum Eintreffen beim Zielclient verschlüsselt und sind für den Anbieter nicht einsehbar).
Zudem muss sichergestelltsein, dass die Client über eine dedizierte IPadresse (inkl. Port) direkt erreichbar sind. Bei der Nutzung hinter einer Firewall eher schwierig (DSL = in der Regel dynamische IP Adressen).
Use DHT Network
BTSync kann sich DHT zu Nutze machen, um die Kontaktnaufnahme der einzelnen Clients zu unterstützen. Übermittelt wird hier das entsprechende SHA2 Secret sowie die eigene IP und der zu nutzenden Port. Über die DHT Technik wird jedoch jeder genutzte Client an alle weiteren Clients übermittelt.
Search LAN
Search LAN begrenzt die Kontaktaufnahme (via Broadcast) auf das lokale Netzwerk. Eine Synchronistation über die LAN/WLAN Grenzen hinaus ist nicht möglich. Hierbei handelt es sich um die wohl sicherste Variante.
Use predefined hosts
Abschliessend besteht noch die Möglichkeit, einen dedizierten Host einzusetzen. Hier ist es jedoch erforderlich über eine feste Internet IP zu verfügen oder aber alternativ einen DNS Dienst konfiguriert und im Einsatz zu haben. Diese Variante macht nur dann wirklich Sinn, wenn man auf eine zentralen Synchronisationshost setzen muss/möchte (siehe weiter oben).
Alle hier aufgezeigten Mechansimen lassen sich pro zu synchronisierendem Ordner festlegen. So kann hat man direkten Einfluss darauf nehmen, welchen Inhalt man als kritisch oder aber eher unkritisch einstufen möchte und über welchen Weg diese letzten Endes synchronisiert werden sollen.
Erstes Fazit
BTSync bietet unterschiedlichste Möglichkeiten, persönliche Daten auf unterschiedlichensten Geräten, unterschiedlichster Plattformen synchron zu halten. Und dieses in der PersonalEdition entsprechend kostenlos. Benötigt man erweiterte Berechtigungssteuerungen so kann man auf die kostenpflichtige Pro Version wechseln. Ob dieses aber tatsächlich nötig ist, muss jeder Nutzer für sich selbst entscheiden und von seinem Anforderungsprofil abhängig machen.
Nicht zu unterschätzen sind hier die in der Pro Version anfallenden Gebühren.
Wie geht es weiter…?
Die Beschreibung zu einem klassischen, sich bei mir derzeit in der Prüfung befindlichen Einsatzszenario, folgt nach Abschluss der derzeit noch anhaltenden Testung. Dieses beinhaltet dann zudem eine detaillierte Beschreibung der Konfigurationen auf verschiedenen Plattformen.
So viel sei jedoch bereits jetzt verraten:
Synchronisiert werden dedizierte Ordnerinhalte über einen zentralen, dedizierten Host (raspberryPi). Darüber hinaus wird das SEARCH LAN Syncing im lokalen LAN/WLAN für alle sich bei uns im Einsatz befindlichen mobilen Geäte umgesetzt. Siehe hierzu auch den Artikel Ein Stück Unabhängigkeit.
Weitere Information des Herstellers findet man direkt auf der Produkseite über diesen Link.