Systemfestplatte gegen SSD austauschen…

SSD (Solid State Disc) Datenträger sind sicherlich die erste Wahl, um auch noch einen halbwegs aktuelles PC auf Trapp zu bringen. Alleine mit der Auswahl der richtigen Festplatte ist es aber in der Regel  nicht getan. Häufig hat man sein über die Jahre gereiftes Windows Betriebssystem lieb gewonnen und möchte von einer Neuinstallation absehen.  Auch wenn eine Neuinstallation des Betriebssystems unter Umständen garnicht die schlechteste Idee ist, ist auch die Migration einer mechanischen Festplatte zu einer SSD eine giute Alternative.

Allerdings sollte man nach der Migration der Daten, diese kann über entsprechende Hersteller SSD Tools o. auch freie Software erfolgen, etwas Hand anlegen, um das Betriebssystem auf die neue “Basis” anzupassen. Wird Windows frisch installiert, so wird im Zuge der Installation das Vorhandensein einer SSD Platte wargenommen und das System dementsprechend darauf konfiguriert und eingestellt. ZUmindest meisterns. Nach einer Migration einer vorhandenen Festplatte sieht das allerdings anders aus.

Erfahrungsgemäß haben sich bei mir nach einer Migration 5 Maßnahmen herauskristallisiert, die man prüfen und ggf. anpassen sollte.

I. Superfetch abschalten

Bei Superfetch handelt es sich um eine in modernen Windowsbetriebssystemen zum Einsatz kommende Speichermanagementtechnik, welche in erster Linie dazu bestimmt, Bootvorgänge und Speichermedienzugriffe zu beschleunigen (auch prefetching etc.).

Bei mechanischen Festplatten werden häufig benötigte Daten auf den schnelleren Teil der Festplatte verlagert. Bei klassischen, mechanischen Platten , ist dieses der äusserer Bereich, da hier die Platte am schnellsten dreht. Da dieses bei SSD Disks unnötige Schreib-/Lesezugriffe hervorruft, schaltet man den Windowsdienst einfach entsprechend ab (Starttyp:deaktiviert).

II. Trim anpassen

Über trim wird gesteuert, ob durch eine Löschung von Daten der hiervon betroffene Speicherplatz tatsächlich sofort freigegeben werden soll, die eigentliche Löscung jedoch in den Leerlaufzyklen des Betriebssystems erfolgt. Standardmäßig werden Speicehrbereiche nur als gelöscht markiert, aber nicht tatsächlich gelöscht. Dieses erfolgt erst dann, wenn der “freie” Speicherplatz tatsächlich benötigt wird. Dementsprechend würde dieses die SSD ausbremsen.

Zunächst sollte man prüfen, ob trim aktiv ist. Dieses passiert in einer administrativen Console (Eingabeaufforderung) unter Eingabe von:

 fsutil behavior query DisableDeleteNotify

Der Rückgabewert 0 signalisiert, das trim aktiv ist.  In diesem Fall müssen wir nichts weiter unternehmen. Beim Rückgabewert 1 wird durch Eingabe von :

 fsutil behavior Set DisableDeleteNotify 0

Trim aktiviert und durch Löschung betroffener Speicherbereich sofort freigegeben.

III. Defragmentierung abschalten (geplante)

Da eine Defragmentierung einer SSD nicht wirklich Sinn ergibt, sollte man die Lebenzeit der SSD über die Deaktivierung der geplanten Defragmentierung verlängern.

Dieses erfolgt einfach direkt über das Defragmentierungsprogramm im Link “Geplante Optimierung”

IV.  Indexierung der Systempartition deaktivieren

Da SSD Datenträger in der Regel über mehr als ausreichend Leseleistung verfügen, sollte der Indexdienst deaktiviert werden. Der Indesdienst ermöglich und wie der Name schon sagt, die Generierung eines Index zur schnellen Dateirecherche. Dieses erfordert jedoch permanente Aktualisierungen des Indexes selbst. Also – Schreibzugriffe auf die SSD.
Das Deaktivieren des Index erfolgt direkt in den Eigenschaften des Datenträgers im Arbeitsplatz.

Hinweis: Empfehlung setzt Trennung von System und Daten voraus !

V. Ruhezustand deaktivieren

Die Nutzung des Ruhezustands (Speicherabbild für den Bootvorgang zu schnellen Bereitstellung von Windows) bei “SSD beschleunigten” Systemen bringt nur wenig Vorteile. Vielmehr wird hier eine in der Regel mehrere GB große Datei auf dem in der Regel eh schon knappen Speicher vorgehalten.

Abgeschaltet werden kann der Riúhezustrand über Eingabe von:

powercfg -h off

Eingeschaltet wird er via:

powercfg -h on

Die in diesem Artikel gemachten Angaben sind als reine Erfahrungswerte meinerseits anzusehen und gelten sicherlich nicht als Allheilmittel und Performancegarantie. Basierend auf den Kenntnissen über die jeweiligen Zugrundeliegenden Technologien sind diese als reine Empfehlung zu verstehen.