Vorausgesetzt man nennt einen Raspberry Pi Mini Computer sein eigen und man hat zudem keinen Angst davor einfach mal neues auszuprobieren, so kann man mit der MotionEyeOS Linux Distribution in weniger als 10 Minuten eine funktionierende, mobile Überwachungskamera realisieren.
Was braucht man dafür?
Im Grunde genommen nicht wirklich viel. Einen Rapsberry Pi in der Version 1, 2 oder 3, eine Speicherkarte mit mindestens 1 GB Speicherkapazität, einen USB WLAN Dongle (damit es auch wirklich mobil ist) sowie eine handelsübliche WebCAM.
In Abhängigkeit davon ob man eine oder gar zwei Webcams an dem Pi betreiben möchte, sollte man man mindestens einen Raspberry in der Version 2 einsetzen. Ideal wäre natürlich ein Pi 3.
Nachdem man mit einem Tool seiner Wahl das aktuelle motioneyeOS Image, ich empfehle den Win32DiskImager, auf die Speicherkarte geflasht hat, kann man die Karte gleich in den Raspi verfrachten und das System starten.
Hierbei muss man jedoch unbedingt darauf achten, dass der Pi mit einem Netzwerk verbunden ist. Da es der erste Start des Systems ist und somit noch keine WLAN Konfiguration vorhanden ist, nutzt man den LAN Port des Pi. Ist die LAN Verbindung nicht vorhanden, so begibt sich das System in einen Bootschleife.
Der Raspberry bezieht standardmässig eine Adresse über DHCP, insofern dieses im heimischen Netzwerk aktiv ist. Anschliessend kann man sich direkt per Browser mit der MotioEyeOS Oberfläche.
Standardmässig lauten die Anmeldedaten admin mit dem leerem Kennwort.
Nach erfolgter Anmeldung kann man dann weitere Einstellungen am System vornehmen. Damit unsere Überwachungslösung auch wirklich mobil ist bietet es sich an, das System via WLAN zu betreiben. Dazu steckt man einen kompatiblen USB WLAN Stick (Edimax o. TP Link) in einen freien USb Port und aktiviert in den erweiterten Einstellung die WLAN Funktionalität. Abschliessend gibt man noch das WLAN an (SSID) und setzt den entsprechenden WLAN Key. Nach erfolgtem Reboot steht das System dann per WLAN bereit und kann über die IP des Systems und dem Port 80 (Standard) geöffnet werden.
Das Kameralivebild kann, ebenfalls Standard, über die IP des Systems und den Port 8081 (808x für jede weitere CAM) aufgerufen werden.
Vielmehr ist es dann auch nicht einen Raspberry in weniger als 10 Minuten zu einer mobilen Überwachungslösung auszubauen.
Für die vollumfängliche Mobilität versieht man nun den Pi noch mit einer PowerBank und los geht´s…
Hilfreiche Links:
https://github.com/ccrisan/motioneyeos/releases
Tipp zum Schluss:
Sollte man mit dem Gedanken spielen mehr als eine CAm auf einem Pi zu betreiben und darüber hinaus die Motiondetection einzusetzen, so sollte man sich entsprechend ein gesondertes, leistungsfähigeres System aufsetzen. Gerade die Bewegungserkennung fordert ein nicht zu unterschätzendes Maß an Rechenleistung. Dieses System dient dann als zentraler Server und kann weitere LAn Kameras und natürlich auch Pi MotionEyeOS Installationen als Satelitten einbinden. Die rechenleistung zur Bewegungserkennung etc. wird dann auf dem zentralen System eingefordert.